Wenn Sie sich möglichst umweltfreundlich verhalten, schonen Sie nicht nur die Umwelt, sondern oft auch Ihren Geldbeutel. Sich ein wenig Gedanken über mehr Umweltschutz im Haushalt zu machen, lohnt sich also. Doch viele Menschen sind zu bequem, zu schlecht informiert oder zu uneinsichtig, um in ihrem Alltag ökologische Gesichtspunkte zu berücksichtigen. Nachfolgend finden Sie 15 Argumente, mit denen Sie den Ausreden von Umweltschutz-Muffeln widersprechen können:
Grundsätzliches
1. Ausrede: Ich will nicht verzichten!
Wer sich umweltfreundlich verhält, verzichtet nicht, sondern gewinnt! Wenn weniger Menschen mit dem Auto fahren, gewinnen wir Straßen mit weniger Autoabgasen und ‑lärm. Wenn mehr Menschen regionale Produkte einkaufen, dann profitiert davon die heimische Wirtschaft. Und wenn weniger Menschen giftige und umweltschädliche Chemikalien im Haushalt einsetzen, dann nützt das nicht nur der Umwelt, sondern auch unserer Gesundheit. Es gibt noch viel mehr Beispiele – und bei den meisten umweltfreundlichen Maßnahmen spart man sogar Geld!
2. Ausrede: Das nützt ohnehin nichts!
Den Kopf in den Sand zu stecken und nichts zu tun, schadet unserer Umwelt erst recht! Wer nicht Teil der Lösung wird, bleibt Teil des Problems! Dabei ist jeder Beitrag zum Umweltschutz wichtig, beispielsweise um den Klimawandel einzudämmen. So ist es weiterhin möglich, die Erderwärmung auf unter zwei Grad zu begrenzen. Aber selbst, wenn dies nicht mehr möglich wäre, würde es für unser Leben auf der Erde immer noch einen großen Unterschied machen, ob die durchschnittliche Temperatur unseres Planeten um zweieinhalb, drei oder vier Grad steigt.
3. Ausrede: Ich fange demnächst damit an!
Es gibt keinen Grund, seinen persönlichen Beitrag zum Umweltschutz aufzuschieben! Schon kleine Maßnahmen für den Umweltschutz lohnen sich und lassen sich einfach umsetzen. Dazu gehört beispielsweise, zu einem umweltfreundlichen Stromanbieter zu wechseln, Glühbirnen durch LED-Lampen zu ersetzen oder statt mit dem Auto per Fahrrad oder zu Fuß unterwegs zu sein. Es gibt noch viel mehr Beispiele – und das Beste daran ist, dass man mit den meisten Maßnahmen auch Geld spart.
4. Ausrede: Ich mach ja schon genug!
Wenn Sie persönlich schon viel für den Schutz der Umwelt tun, ist das toll. Aber: Ist das wirklich genug? Und ist es schlimm, noch mehr zu tun? Wer zum Beispiel fleißig Müll trennt, ist auf dem richtigen Weg, doch wer Müll vermeidet, handelt klüger. Das erreicht man, indem man vorhandene Gegenstände möglichst lange nutzt, kaputte Produkte repariert und überflüssige Dinge gar nicht erst kauft. Und wer ein sparsames Auto hat, sollte selbst das möglichst häufig stehen lassen oder sogar ganz abschaffen. Ohne Auto mobil bleibt man mit öffentlichen Verkehrsmitteln, mit dem Fahrrad und zu Fuß. Und wenn man doch mal ein Auto braucht, macht man Carsharing oder ruft ein Taxi.
Zweifel an Umweltmaßnahmen
5. Ausrede: Kleine Umweltmaßnahmen lohnen sich nicht!
Sogar kleine Maßnahmen für den Umweltschutz lohnen sich! So hat das Öko-Institut in Freiburg ausgerechnet, dass man schon mit preiswerten Sofortmaßnahmen ein Drittel seines Energieverbrauchs einsparen kann. Dazu gehört zum Beispiel, Glühbirnen durch LED-Lampen zu ersetzen, die Waschmaschine nur voll beladen zu nutzen oder statt mit dauerhaft gekippten Fenstern nur kurz stoßweise zu lüften. Schon mit solchen kleinen Maßnahmen kann ein Haushalt seinen Ausstoß an Kohlendioxid im Jahr um rund eine Tonne verringern – und dabei auch eine Menge Geld sparen!
6. Ausrede: Große Umweltmaßnahmen rechnen sich nicht!
Große Maßnahmen für den Umweltschutz rechnen sich, auch wenn sich die Kosten erst nach vielen Jahren amortisieren! Wer beispielsweise ein Haus energetisch sanieren lässt, darf nicht nur darauf achten, nach welcher Zeit die Sanierungskosten durch Energieeinsparung wieder eingespielt werden. Wichtig ist es auch, den Komfortgewinn und den Werterhalt zu berücksichtigen. In einem behaglichen Haus wohnt man angenehmer und es lässt sich später auch zu einem höheren Preis verkaufen.
7. Ausrede: Öko ist nur eine vorübergehende Mode!
Umweltschutz ist keine vorübergehende Mode, sondern eine Zukunftsaufgabe für die gesamte Menschheit! Den Artenschwund zu stoppen, die Energiewende zu schaffen und den Klimawandel einzudämmen wird uns über Jahrzehnte beschäftigen – und anfangen müssen wir sofort.
8. Ausrede: Öko ist uncool!
Was in einer Generation oder einer Gesellschaft als cool empfunden wird, ist einem ständigen Wandel unterworfen. Zurzeit sind viele umweltfreundliche Dinge cool, wie Carsharing, vegane Ernährung, Fahrrad fahren, nachhaltige Geldanlagen, faire Kleidung, hautschonende Kosmetik, Bio-Lebensmittel, sanfte Reisen, Slow Food und vieles mehr. Uncool sind konsumorientierte Menschen, die immer noch so leben, als ob sie Verantwortung für ihre (Um‑)Welt nichts anginge.
Verweis auf Andere
9. Ausrede: Die Anderen sind viel schlimmer!
Klar, die altmodischen Eltern und die protzigen Nachbarn oder die Amerikaner und die Chinesen schaden der Umwelt viel mehr. Aber: Ist das wirklich ein Grund, einen umweltfeindlichen Lebensstil mitzumachen? Auf dem deutschen Markt können schon kleine Trends große Folgen haben. Die steigende Nachfrage nach umweltfreundlicheren Autos, Bio-Lebensmitteln und Öko-Strom hat hierzulande ganze Branchen in Bewegung gebracht. Und auf dem Weltmarkt haben jene Volkswirtschaften einen Wettbewerbsvorteil, die energieeffizient, nachhaltig und umweltschonend produzieren. Der Boom beim Fracking in den USA und die Hochkonjunktur für Kohle in China belasten diese Staaten so stark, dass dort inzwischen ein Umdenken eingesetzt hat.
10. Ausrede: Umweltprobleme müssen technisch gelöst werden!
Umweltprobleme können nicht allein technisch gelöst werden, sondern auch wir müssen unseren Konsum und unser Verhalten ändern! Beispielsweise verbrauchen Autos heute weniger Benzin als früher, aber trotzdem gehört der Autoverkehr wegen seines Energie- und Flächenverbrauchs sowie wegen Verkehrslärm und -unfällen noch immer zu den größten Belastungen für Mensch und Umwelt. Deshalb sollte man den eigenen Wagen möglichst abschaffen und stattdessen öffentliche Verkehrsmittel nutzen, Fahrrad fahren oder zu Fuß gehen. Carsharing und Taxis sind in diesem Zusammenhang eine wichtige Ergänzung.
11. Ausrede: Umweltprobleme müssen politisch gelöst werden!
Umweltprobleme können nicht allein von den Politikern gelöst werden, sondern es kommt auf jeden Einzelnen an! Umweltschutz kann nicht nur politisch verordnet werden, sondern ist ein gesellschaftliche Zukunftsaufgabe, die von allen gelöst werden muss. Jeder einzelne Mensch bestimmt jetzt mit, wie die nächste Generation leben wird.
Vorrang für Eigennutz
12. Ausrede: Ich brauche mein Auto, meine Flugreisen usw.!
Um mobil zu sein, braucht man kein eigenes Auto. Und auch Flugreisen lassen sich vermeiden oder zumindest über Klimakompensation ausgleichen. Wer nicht gerade auf dem platten Land lebt, kann die meisten Wege mit öffentlichen Verkehrsmitteln, mit dem Fahrrad oder sogar zu Fuß zurücklegen. Falls doch einmal schwere Dinge transportiert werden müssen oder ein Ziel anders nur schwierig zu erreichen ist, sind Carsharing und Taxis eine wichtige Ergänzung. Auch viele Flugreisen lassen sich angesichts des Netzes an Hochgeschwindigkeitszügen in Europa weitgehend vermeiden. Falls ein Flug wegen der Entfernung oder der Zeitersparnis doch einmal sinnvoll ist, sollte man den Klimaschaden über Kompensation ausgleichen. Laut einer Studie des Instituts für Verkehrsforschung in Berlin stehen private Personenkraftwagen mehr als 95 Prozent der Zeit einfach nur herum. Und wenn ein Auto doch einmal unterwegs ist, dann sitzen darin im Durchschnitt weniger als eineinhalb Personen. Bei Fahrten zum oder vom Arbeitsplatz ist die Auslastung von PKW sogar noch geringer. Diese Zahlen machen deutlich, wie sinnvoll es ist, wenn sich mehrere Autofahrer zusammenschließen und beispielsweise Fahrgemeinschaften bilden. Fahrgemeinschaften können eine sinnvolle Entlastung bringen, denn sie verringern die Staus auf unseren Straßen und schonen die Umwelt, weil weniger Abgase und Lärm entstehen. Gleichzeitig sparen die Teilnehmer auch Geld, weil die Kosten für den Sprit von den Insassen geteilt werden können.
13. Ausrede: Wir brauchen das Auto schon wegen der Kinder!
Gerade, wenn Sie Kinder haben, sollten Sie möglichst wenig mit dem Auto fahren. Die meisten Kindergärten und Grundschulen sind zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichbar. Kleinere Kinder müssen begleitet werden, aber wenn sich Eltern absprechen und die Kinder in Gruppen gehen, können sie sich abwechseln. Außerdem lernen Kinder unterwegs, sich im öffentlichen Raum zurechtzufinden und selbstständiger zu werden. Auch weitere Wege sind für Kinder interessanter, wenn sie mit Bus und Straßenbahn oder im Zug zurückgelegt werden. Im Auto müssen Kinder angeschnallt still sitzen. In Bus und Bahn können Kinder bei Mama oder Papa auf den Schoß, sich mit ihnen unterhalten und auch etwas zusammen spielen.
14. Ausrede: Ein Umweltausgleich ist Augenwischerei!
Eine Ausgleichzahlung, um Schäden für die Umwelt zu kompensieren, ist eine Behelfslösung, aber besser als gar nichts. Wer zum Beispiel als Ausgleich für eine Flugreise einem Anbieter zur Klimakompensation (wie Atmosfair) eine Spende zahlt, macht damit den Flug nicht ungeschehen. Aber er trägt zumindest dazu bei, den verursachten Kohlendioxid-Ausstoß über ein Klimaschutzprojekt wieder auszugleichen. Wenn man auf eine Flugreise nicht verzichten kann oder will, dann ist Klimakompensation das Beste, was man für die Umwelt tun kann.
15. Ausrede: Gelegentliche Umweltsünden darf man sich ja wohl gönnen!
Ja, man darf sich gelegentliche Umweltsünden erlauben, wenn man sich dessen bewusst ist und sie möglichst wieder ausgleicht. So muss man zum Beispiel nicht auf den Ferienflug in den Süden verzichten, wenn man den verursachten Kohlendioxid-Ausstoß über Klimakompensation wieder ausgleicht. Man kann auch Gartenmöbel aus Tropenholz kaufen, wenn sie das FSC-Siegel für nachhaltige Forstwirtschaft tragen. Und man muss auch nicht völlig auf Fleisch verzichten, wenn man Biofleisch aus der Region kauft.
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