Balkon- und Dachgärten als grüne Oasen

Jetzt im Frühling ist man gern wieder häufiger draußen – im nahen Park oder im eigenen Garten. Wer keinen Park in der Nähe oder Garten hinterm Haus hat, kann sich auch ein wenig Grün auf den Balkon oder die Dachterrasse holen. In diesem Zusammenhang ist der Begriff „Urban Gardening“ in Mode gekommen. Dabei kann man auf Balkon- und Dachgärten grundsätzlich fast alles anpflanzen, was auch in einem richtigen Garten gedeiht, sofern man dabei einige Besonderheiten beachtet.

Die Himmelsrichtung ist wichtig!

Von grundsätzlicher Bedeutung ist, wie geschützt der Balkon liegt oder in welche Himmelsrichtung die Dachterrasse ausgerichtet ist. Hiervon hängt gleich in mehrfacher Hinsicht ab, welche Bepflanzung möglich ist. Wenn der Balkon- oder Dachgarten sehr exponiert liegt und häufig starkem Wind ausgesetzt ist, darf man keine zu hohen Gewächse pflanzen und muss Pflanzkübel oder -tröge besonders sichern. Und von der Himmelsrichtung hängt ab, ob hier eher sonnen- oder schattenliebende Pflanzen gedeihen. Auch die Bewässerungsmöglichkeiten sind wichtig. Setzt man Pflanzen, die täglich bewässert werden müssen, oder solche, die auch mal eine Trockenperiode überstehen?

Sonne, Schatten und Wind

Ein sonniger Südbalkon eignet sich besonders gut für sonnenliebende Blumen oder kleine Zitrusbäume, aber auch für Gemüsesorten wie Gurke, Kürbis, Paprika, Tomate und Zucchini. Auf einer schattigen Nordterrasse pflanzt man dagegen besser schattenliebende Pflanzen wie Efeu, Fuchsien oder Nadelbäumchen. Falls der Balkon- oder Dachgarten starkem Wind ausgesetzt ist, sollte man keine hängenden oder rankenden Pflanzen setzen, weil diese im Wind leiden würden. Grundsätzlich sollte man wegen der meist nur dünnen Erdschicht flachwurzelnde Sorten bevorzugen.

Unbedingt die Statik beachten!

Ein weiterer entscheidender Gesichtspunkt ist die statische Tragfähigkeit des Balkons beziehungsweise der Dachterrasse. Davon hängt nämlich ab, wie viel Gewicht an Pflanzerde und Blumenkübeln auf die Fläche ausgebracht werden können. Eine durchgehende Pflanzfläche aus Rasen oder Beeten sollte mindestens zwanzig Quadratmetern groß sein, bei weniger Platz sollte man Pflanzkübel oder -tröge bevorzugen. Für die Pflanzfläche braucht man eine mineralisch-organische Substratschicht, die mindestens zehn bis 25 Zentimeter dick ist und bis zu 400 Kilo pro Quadratmeter wiegen kann. Damit werden bei vielen Gebäuden die Belastungsgrenzen erreicht, weshalb man vor Anlage eines Dachgartens unbedingt einen Statiker um Rat fragen sollte.

Blumenkästen und Pflanzkübel vorbereiten

Wenn man Pflanzkübel oder -tröge einsetzt, sollte man darin unten eine Drainage-Schicht beispielsweise aus Blähton anlegen. Dadurch wird verhindert, dass sich das Gießwasser staut, und an heißen Tagen gibt der Ton die gespeicherte Feuchtigkeit langsam wieder an die Erde ab. Ein Trennvlies über die Drainage-Schicht verhindert, dass die Erde in den Blähton eingeschwemmt wird. Über Drainage und Trennvlies kommt dann die Pflanzenerde. Mit der Erde sollte man aber immer mindestens zwei Zentimeter unter dem Kübelrand bleiben, damit das Gießwasser nicht überläuft.

Blühende und grünende Phantasie

Bei der Ausgestaltung von Balkon- oder Dachgärten werden der blühenden und grünenden Phantasie nur durch die vorhandene Fläche Grenzen gesetzt. Wenn man viel Platz zur Verfügung hat, sollte man eine Rasenfläche oder eine Blumenwiese mit einplanen. Auch Beete mit Kombinationen aus verschiedenen Blumen und Bodendeckern sind möglich. Als besondere Akzente kann man niedrige Hecken, hohe Gras- und Schilfbüschel oder einen Schmetterlingsstrauch pflanzen. Darüber hinaus ist eine Gemüseecke sinnvoll, doch sollte sie höchstens ein Viertel der Fläche in Anspruch nehmen, weil ein reiner Nutzgarten optisch schnell langweilig wird.

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