Der Garten als Klein-Biotop

Wer einen eigenen Garten am Haus oder eine Parzelle in der Kleingartenanlage hat, ist dort mit Beginn der warmen Jahreszeit wieder viel beschäftigt. Gartenarbeit bedeutet für die meisten Menschen vor allem, Ordnung zu schaffen: Unkraut jäten, Sträucher stutzen, Rasen mähen. Das ist zum Teil notwendig – doch wer die Natur liebt, sollte es mit der Ordnung im Garten nicht übertreiben.

Immer weniger natürliche Lebensräume

In Deutschland gibt es für immer mehr Tier- und Pflanzenarten immer weniger natürliche Lebensräume. Auch öffentliche Grünanlagen und private Gärten werden immer eintöniger, weil dort oft nur noch verhältnismäßig wenige Pflanzenarten zu finden sind. Hinzu kommt, dass in unseren Gärten häufig exotische Arten angepflanzt werden, deren Blüten und Früchte für heimische Insekten und Tiere keine Nahrung bieten.

Nicht immer „aufräumen“

Viele Gärten sind regelrecht „überpflegt“, was nicht nur Arbeit macht und Geld kostet, sondern auch der Natur schadet. Als erste wirkungsvolle Umweltschutzmaßnahme genügt es meist schon, wenn man den Garten nicht immer „aufräumt“. So lassen wir im Herbst immer einen Berg aus Laub in einer Ecke unseres kleinen Gartens liegen. An einer anderen Stelle haben wir einen Stapel aus altem Holz stehen gelassen, den unser Vormieter eigentlich als Brennmaterial gesammelt hatte. Beides wird von Tieren und Insekten gern als Unterschlupf und Winterquartier angenommen.

Lebensräume schaffen

Zum Umweltschutz im Garten gehört auch, dass man bevorzugt heimische Sträucher und Bäume pflanzt, denn hiesige Insekten und Vögel können mit den Blüten und Früchten fremder Pflanzen oft nichts anfangen. Auch Hecken aus verschiedenen Straucharten sowie Flächen mit Wildblumen und -kräutern („Unkraut“ gibt es ja eigentlich nicht!) bringen neue Lebensräume in den Garten. Wer mehr Platz hat, sollte auch ruhig einen Teich anlegen oder eine Trockenmauer errichten. Auf diese Weise kann man richtige kleine Biotope für Pflanzen und Tiere schaffen.

Kein Gift im Garten

Auf Pflanzengifte oder Schädlingsbekämpfungsmittel sollten Sie im Garten völlig verzichten. Diese haben nicht nur den Nachteil, dass sie sich in der Umwelt anreichern und auch „nützliche“ Pflanzen und Tiere vergiften. Die chemischen Keulen können auch uns selbst treffen – oder unsere Kinder, die gerne im Garten spielen. Wir setzen deshalb in unserem kleinen Garten grundsätzlich keine Gifte ein.

Lesen Sie dazu mehr: Gärtnern ohne Gifte

Internetseite des Verein für naturnahe Gartengestaltung:
Naturgarten: www.naturgarten.org