Für alle möglichen Produkte gibt es Bio- und Öko-Siegel, die auf besonders umweltschonend erzeugte Waren hinweisen. Es gibt Bio-Lebensmittel, Öko-Farben, Recyclingpapier mit dem Blauen Umweltengel und vieles mehr. Doch worauf sollte man achten, wenn man Holzprodukte, wie zum Beispiel Gartenmöbel kaufen will?
150.000 Quadratkilometer Urwald zerstört
Vor allem Tropenholz ist ökologisch bedenklich, weil dessen Einschlag häufig mit der Zerstörung der letzten Urwälder der Erde verbunden ist. Jedes Jahr wird weltweit eine Urwaldfläche von rund 150.000 Quadratkilometern zerstört – das entspricht etwa der Größe von Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland zusammen. Das heißt jährlich wird auf der Erde eine Fläche verwüstet, die größer als Süddeutschland ist – von der Eifel bis zum Bayerischen Wald, vom Weserbergland bis zu den Alpen.
Artenvielfalt in Gefahr
Die Zerstörung dieser Wälder ist eine ökologische Katastrophe, denn vor allem in den tropischen Urwäldern leben rund 70 Prozent aller Tier- und Pflanzenarten der Erde. Diese Artenvielfalt ist akut bedroht, wenn der Raubbau an diesen Wäldern nicht aufhört. So könnten Waldelefanten oder Tiger, Schimpansen oder Orang-Utans (die nächsten Artverwandten des Menschen) schon in wenigen Jahren in freier Natur ausgerottet sein.
Forest Stewardship Council (FSC)
Vor allem Tropenholz sollte man deshalb nur kaufen, wenn es das Siegel des Forest Stewardship Council (FSC) trägt. Dieser „Welt-Forst-Rat“ wurde 1993 als internationale regierungsunabhängige Organisation gegründet, um eine ökologisch nachhaltige und sozial verträgliche Waldnutzung zu fördern. In dem Rat haben sich Waldbesitzer, Holzindustrie, Umweltschutzorganisationen, Gewerkschaften und Organisationen von Ureinwohnern zusammengeschlossen, damit die Wälder nicht zerstört und die dort lebenden Menschen nicht ausgebeutet werden. Das FSC-Siegel ist das einzige weltweit anerkannte Öko-Siegel, das eine nachhaltige Forstwirtschaft garantiert.
Zwei FSC-Varianten
Man findet das Siegel inzwischen auch in zwei Fassungen. Zum einen gibt es das normale FSC-Siegel für Produkte, deren Holz komplett aus vorbildlich bewirtschafteten Wäldern stammt. Und zum anderen gibt es das FSC-Mix-Siegel für Produkte, die auch aus anderer kontrollierter Herkunft sind. Neben Holzprodukte gibt es inzwischen auch anderen Waren aus nachhaltiger Forstwirtschaft mit dem Siegel, wie FSC-Papier, -Verpackungen oder -Waldhonig. Ebenfalls zu empfehlen sind Produkte, die das Naturland-Siegel für ökologische Waldnutzung tragen und Holzprodukte aus heimischen Holzarten, wie Robinie oder Eiche.
Plantagenholz ist oft bedenklich
Tropenholz aus Plantagen ist übrigens keine umweltfreundliche Alternative. Plantagen sind nämlich in der Regel Monokulturen, die intensiv mit Düngern und Pestiziden behandelt werden. Außerdem wird zur Schaffung von Plantagen häufig Urwald gerodet. Darüber hinaus wird Holz aus Urwaldraubbau oft als angebliches Plantagenholz deklariert. Tropenholz aus Plantagen ist daher nur akzeptabel, wenn es das FSC-Siegel trägt.
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Internet-Seiten des Forest Stewardship Council:
International: http://www.fsc.org/
Deutschland: http://www.fsc-deutschland.de/