Vor gut einem Jahr hatte ich in diesem Blog berichtet, dass wir im ersten Winter in unserer Wohnung große Probleme mit Schimmel hatten. Unser Mietshaus stammt aus den 1960er Jahren, ist schlecht gedämmt und hat eine Öl-Heizung. Nach zwei Wintern in der Wohnung haben wir festgestellt, dass wir den Schimmel nur eindämmen können, indem wir regelmäßig lüften und stark heizen. Dieses aus unserer Sicht übertriebene Heizen ist zurzeit unsere größte Umweltsünde.
Schlechte Dämmung und Wärmebrücken
Das viele Heizen hilft gegen den Schimmel aber leider nur bedingt, weil die Wände durch die schlechte Dämmung des Hauses immer wieder auskühlen. Besonders häufig haben wir Schimmel an Stellen mit sogenannten Wärmebrücken. Dort wird die Wärme schneller nach außen geleitet als in angrenzenden Bereichen. Wärmebrücken gibt es nicht nur, wenn die Wände an einzelnen Stellen dünner sind (wie an Heizkörpernischen), sondern auch durch Metall in der Wand (etwa durch Stahlbetonstreben).
Heizung runter, Pullover drüber
Entsprechend bildet sich auch bei uns Schimmel zuerst in Fensterlaibungen und in den Ecken der Außenwände. Dies führt dazu, dass wir unsere Räume vor allem im Winter auf 22 bis 23 Grad aufheizen müssen (was vor allem im Schlafzimmer unangenehm ist), damit auch die hintersten Ecken ausreichend warm bleiben. Dabei würden wir eigentlich viel lieber die Heizung herunter drehen oder einen Pullover überziehen, statt so viel zu heizen.
Kostspielig und umweltschädlich
Das viele Heizen ist nicht nur kostspielig, sondern belastet natürlich auch unnötig die Umwelt. Hinzu kommt, dass eine Ölheizung wie in unserem Haus pro Kilowattstunde produzierter Wärmeenergie mehr Kohlendioxid ausstößt, als beispielsweise eine Gasheizung. Erdgas ist von den fossilen Energieträgern derjenige mit dem niedrigsten Kohlendioxidausstoß. Auch die Nutzung von Erdwärme durch Wärmepumpen oder die Verbrennung von Holz in Pelletheizungen sind umweltfreundliche Alternativen.
Wärmedämmung lohnt sich
Am umweltfreundlichsten wäre es natürlich, wenn die Wärmedämmung unseres Hauses verbessert würde. Dadurch ließe sich nicht nur der Energieverbrauch um bis zu 40 Prozent verringern, sondern auch entsprechende Heizkosten einsparen. Auf meine Nachfrage hat unser Vermieter in Aussicht gestellt, sein Haus dämmen zu lassen. Wir würden das sehr begrüßen und dafür auch eine höhere Kaltmiete in Kauf nehmen. Nicht nur, weil wir bei der Warmmiete viel wieder einsparen würden, sondern auch, weil uns eine umweltfreundlichere Heizung wichtig ist. Bis dahin bleibt aber die Heizung unsere größte Umweltsünde!
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