Naturkosmetik: Schönheit zum Schnäppchenpreis?

Naturprodukte sind beliebt – vor allem wenn man mit ihnen hautnah in Berührung kommt! Das gilt nicht nur für Bettwäsche oder Kleidung – auch bei Kosmetika sind Naturprodukte der Renner: Naturkosmetik findet man inzwischen nicht nur in Bioläden oder Reformhäusern, sondern auch äußerst preiswert in vielen Drogeriediscountern und Supermärkten. Doch ist natürliche Schönheit zum Schnäppchenpreis überhaupt möglich?

Ohne synthetische Inhaltsstoffe

Doch was sind Naturkosmetika überhaupt? Leider gibt es dafür keine allgemein anerkannte und rechtlich geschützte Definition! Man kann aber grundsätzlich sagen, dass bei Naturkosmetik meist synthetische Inhaltsstoffe wie künstliche Duftstoffe oder Erdölprodukte ausgeschlossen sind. Stattdessen werden Inhaltsstoffe aus pflanzlicher Herkunft bevorzugt, teilweise werden aber auch mineralische oder tierische Stoffe eingesetzt.

Mit natürlichen Rohstoffen

Die wichtigsten Inhaltsstoffe von Naturkosmetika sind natürliche Fette, Öle und Wachse wie Sheabutter, Olivenöl oder Bienenwachs. Auch Zucker spielt eine wichtige Rolle, nämlich als Grundstoff für waschaktive Substanzen. Darüber hinaus werden bei der Produktion von Naturkosmetik natürliche Aromen und Kräuterextrakte verwendet. Diese Rohstoffe stammen oft aus kontrolliert ökologischem Anbau, der Einsatz von Gentechnik oder Tierversuchen ist begreiflicherweise verpönt.

Naturkosmetik ist nicht unbedingt Bio

Naturkosmetika sind aber nicht zwingend Bioprodukte! Der Anteil von Rohstoffen aus ökologischem Anbau ist je nach Hersteller und Produkt sehr unterschiedlich. Am häufigsten sind Produkte, die das Siegel „Kontrollierte Naturkosmetik“ des Branchenverbandes BDIH tragen – das ist die Abkürzung für den Bundesverband Deutscher Industrie- und Handelsunternehmen für Arzneimittel, Reformwaren, Nahrungsergänzungsmittel und Körperpflegemittel. Nach den Regeln des BDIH sind synthetische Inhaltsstoffe nicht erlaubt, jedoch ist nur für 15 mögliche Rohstoffe ein ökologischer Anbau vorgeschrieben.

Strengere Siegel sind seltener

Das BDIH-Siegel ist also ein ziemlich verbreitetes und verhältnismäßig strenges Verbandssiegel für Naturkosmetika, aber kein Öko-Zeichen. Produkte mit strengeren ökologischen Richtlinien sind seltener zu finden, aber es gibt sie: So wird das NaTrue-Siegel in drei Kategorien vergeben. Mit einem Stern entspricht es etwa dem BDIH-Siegel. Wenn es zwei Sterne hat, müssen mindestens 70 Prozent der pflanzlichen Inhaltsstoffe aus Bioanbau sein. Und bei drei Sternen sind es mindestens 95 Prozent. Auch die Zeichen von Demeter, Ecocert und Naturland schreiben ähnlich hohe Bio-Anteile vor.

Bio ist nicht billig

Inhaltsstoffe von Pflanzen aus ökologischem Anbau sind teuer, sodass viele Hersteller von Naturkosmetika lieber auf konventionell angebaute Rohstoffe zurückgreifen, um den Preis niedrig zu halten. Doch es gibt noch einen weiteren Trick, nämlich die Verwendung nicht so hochwertiger Rohstoffe. So greift mancher Hersteller als Grundlage für Naturkosmetika auf preiswerteres Öl aus zweiter Pressung zurück, oder er verarbeitet billiges Olivenöl statt teureres Mandel- oder Sesamöl. Ein genauer Blick auf die Liste der Inhaltsstoffe ist also auf jeden Fall sinnvoll.

Lesen Sie dazu mehr: Umweltschonende Waschmittel

Internet-Seite zu Naturkosmetik:
BDIH: http://www.kontrollierte-naturkosmetik.de