In der vergangenen Woche hat das Bundesverwaltungsgericht entschieden, dass das geltende Nachtflugverbot am Frankfurter Flughafen rechtens ist. Damit bleiben Starts und Landungen in Frankfurt zwischen 23 und 5 Uhr verboten – den Rest des Tages werden die Einwohner der umliegenden Gemeinden aber weiterhin vom Flugverkehr belärmt. Und an anderen Flughäfen können die Maschinen auch nachts weiter fliegen.
Fluglärm stört oder macht krank
Mich stört der Fluglärm an unserem Wohnort ehrlich gesagt nicht besonders. Nachts werde ich von Flugzeugen nur selten wach und tagsüber bemerke ich die Flieger meist gar nicht. Dennoch kann ich gut verstehen, dass viele Menschen durch Fluglärm gestört oder sogar krank werden. Dabei könnte ich mich über Flugzeuge ohne weiteres aufregen, weil ich selbst fast nie fliege. In den letzten zwanzig Jahren bin ich nur zweimal per Flugzeug gereist.
Flugverkehr macht das Klima doppelt krank
Fliegen ist die umweltschädlichste Form des Reisens. Neben dem Fluglärm fällt vor allem der Ausstoß von Treibhausgasen ins Gewicht. Düsenjets produzieren große Mengen an Wasserdampf und Kohlendioxid, die die Erdatmosphäre zusätzlich aufheizen. Hinzu kommt, dass die klimaschädliche Wirkung der Luftverkehrsemissionen um etwa das 2,7-Fache höher ist als am Boden, da sie in großer Höhe ausgestoßen werden. Der Flugverkehr macht also nicht nur Menschen krank, sondern auch das Klima.
Eisenbahnen sind am klimafreundlichsten
Diese doppelte Klimaschädlichkeit ist auch einer der Gründe, weshalb das Flugzeug im Vergleich mit anderen Verkehrsmitteln wie Auto oder Bahn so schlecht abschneiden. Eisenbahnen verbrauchen selbst bei einer nur durchschnittlichen Auslastung mit Gütern oder Passagieren verglichen mit Auto oder Flugzeug am wenigsten Energie und erzeugen somit am wenigsten klimaschädliches Kohlendioxid. Wenn die Züge voll beladen oder voll besetzt sind, wird der Unterschied zu Auto oder Flugzeug noch größer.
Auto sind wenig umweltfreundlich
Das Auto könnte mit der Eisenbahn beim Energieverbrauch knapp mithalten, wenn immer mindestens vier Menschen darin säßen und es weniger als fünf Liter Kraftstoff pro hundert Kilometer verbrauchte. Das ist aber kaum der Fall, denn Autos sind im Durchschnitt nur schlecht ausgelastet (meist sitzt nur der Fahrer darin) und verbrauchen in der Regel mehr (im Schnitt fast acht Liter). Deshalb hat das Auto eine Energie- und Kohlendioxidbilanz, die fast so schlecht ist, wie die des Flugzeugs. Und auch die Lärmbelastung des Autoverkehrs ist beträchtlich.
Mobil ohne Auto und Flugzeug
Wir sind deshalb weiterhin ohne Auto und Flugzeug mobil. Im Alltag kommen wir zu Fuß und mit Fahrrad, mit Bahn und Bus oder gelegentlich auch mal mit einem Fahrzeug vom Carsharing gut zurecht. Und in den Urlaub werden wir auch dieses Jahr wieder mit der Bahn fahren. Ich kann verstehen, dass man bei besonders weiten Reisen aus Gründen der Bequemlichkeit und Zeitersparnis nicht auf Flugzeuge verzichtet (ich würde auch nicht mit dem Schiff nach Amerika fahren). Allerdings sollte man solche Flugreisen nach meiner Ansicht auf das unbedingt Notwendige beschränken und eine Kompensation des Klimaschadens leisten.
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