Am heutigen Aschermittwoch beginnt die Fastenzeit, mit der sich gläubige Christen auf das Osterfest vorbereiten. Diese Zeit ist in vielen evangelischen und katholischen Kirchenregionen der Anlass für eine besondere ökumenische Fastenaktion – das Autofasten. Die Kirchen rufen seit einigen Jahren alle Menschen dazu auf, nicht nur auf bestimmte Speisen (wie Eierspeisen und Fleisch) oder auf Genussmittel (wie Alkohol, Süßigkeiten und Tabak) zu verzichten. Darüber hinaus soll man in der Fastenzeit auch das Auto stehen lassen.
Verantwortung für die Schöpfung
Die Kirchen sehen im Autofasten eine Möglichkeit für Christen, ihre Beziehung zu Gott zu vertiefen und ihre Verantwortung für die Schöpfung bewusst zu erleben. Dabei sollen sie alte Gewohnheiten überdenken und sich beispielsweise fragen, ob man wirklich ein eigenes Auto braucht. Nach Ansicht der Kirchen bietet die Fastenzeit eine Gelegenheit, einmal andere Verkehrsmittel auszuprobieren: öffentlichen Nahverkehr zu nutzen, Fahrrad zu fahren oder einfach öfter zu Fuß zu gehen. Einige Verkehrsverbünde unterstützen die Autofastenaktion sogar mit kostenlosen oder verbilligten Netzkarten.
Autoverkehr belastet Mensch und Umwelt
Auch wenn meine Familie und ich uns seit Jahren ohne eigenes Auto fortbewegen, halte ich die Autofastenaktion der Kirchen für eine gute Idee. Für manche Menschen ist es vielleicht ein Anlass und ein Anreiz, sich mit umweltfreundlicher Mobilität zu beschäftigen. Der Autoverkehr gehört wegen seines Energie- und Flächenverbrauchs sowie wegen Verkehrslärm und -unfällen zu den größten Belastungen für Mensch und Umwelt. Wer das Auto möglichst oft stehen lässt oder sogar ganz darauf verzichtet, schützt somit nicht nur die Umwelt, sondern auch seine Mitmenschen.
Seit Jahren ohne eigenes Auto
Ich selbst fahre ich mit Bahn oder Bus zur Arbeit, und unsere täglichen Einkäufe können wir zu Fuß oder mit dem Fahrrad erledigen. Falls wir doch einmal ein Auto brauchen, weil wir etwas Schweres transportieren müssen oder ein Ort mit öffentlichen Verkehrsmitteln schlecht erreichbar ist, dann leihen wir uns ein Auto beim Carsharing. Nebenbei ist die Fortbewegung zu Fuß oder mit dem Fahrrad auch gesund – und insgesamt ist dieser Mix aus umweltfreundlichen Verkehrsmitteln sogar preiswerter als ein eigenes Auto.
Lesen Sie dazu mehr: 20 Tipps für umweltfreundliche Mobilität
Internet-Seiten zum Autofasten:
in Deutschland: http://www.autofasten.de/
in Österreich: http://www.autofasten.at/