In der Europäischen Union sind für Lebensmittel mehr als 320 Zusatzstoffe zugelassen – darunter beispielsweise rund 40 Farbstoffe. Bei vielen Zusatzstoffen warnen Verbraucherschützer davor, sie zu häufig zu verzehren, weil sie gesundheitliche Schäden verursachen können. So stehen Azofarbstoffe im Verdacht, Hyperaktivität bei Kindern zu begünstigen und Allergien auszulösen. Doch man kann den Konsum von Zusatzstoffen leicht verringern oder ganz vermeiden.
„Das Auge isst mit!“
Sprichworte wie „Das Auge isst mit!“ belegen, dass Essen eine vielfältige Sinneserfahrung ist. Die Nahrungsmittelindustrie setzt deshalb neben Farbstoffen zum Beispiel auch Aromastoffe, Geschmacksverstärker, Konservierungsmittel, Stabilisatoren oder Verdickungsmittel ein, um Farbe, Geschmack, Haltbarkeit oder Struktur von Lebensmitteln zu verbessern. Diese künstlichen Veränderungen von Lebensmittel sind für Verbraucher in der Regel äußerlich nicht zu erkennen – deshalb müssen verwendete Zusatzstoffe auf der Lebensmittelverpackung aufgelistet werden.
Mögliche Nebenwirkungen
Neben den bereits erwähnten Azofarbstoffen werden auch Geschmacksverstärker wie Glutamat und Konservierungsstoffe wie Benzoesäure kritisch beurteilt. Diese können bei einigen Menschen möglicherweise zu Nebenwirkungen wie Allergien, Kopfschmerzen oder Übelkeit führen. Solche Unverträglichkeiten konnten in wissenschaftlichen Studien allerdings nicht eindeutig nachgewiesen werden, sodass Lebensmittelzusatzstoffe für die meisten Menschen unbedenklich sein dürften.
Selber kochen
Verbraucherschützer empfehlen dennoch, die Dosis von Lebensmittelzusatzstoffen gering zu halten. Das kann man beispielsweise dadurch erreichen, dass man möglichst auf Fertigprodukte verzichtet. Der Grund ist, dass ein Produkt umso mehr Zusatzstoffe enthält, je häufiger es weiterverarbeitet wurde und je länger es haltbar sein soll. Statt Suppe, Kartoffelbrei oder Pudding aus der Packung, sollte man also besser selber kochen. Auch frische oder tiefgefrorene Lebensmittel, wie Gemüse oder Fleisch, enthalten in der Regel keine Zusatzstoffe.
Bio ist besser
Darüber hinaus sind auch Bio-Lebensmittel die bessere Wahl, weil die Hersteller laut Öko-Verordnung nur knapp 50 Zusatzstoffe verwenden dürfen. Und diese selbst Stoffe werden von Verbraucherschützern für weitgehend unbedenklich gehalten. Farb- und Süßstoffe, Geschmacksverstärker und Stabilisatoren sind für Bio-Lebensmittel sogar komplett verboten. Bei uns Zuhause kommen auch mal Fertigpizzen auf den Tisch, aber in der Regel bevorzugen wir frische Lebensmittel aus der Region oder Bio-Produkte.
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