Gestern habe ich mal wieder unseren Medizinschrank überprüft. Ist die Grundausstattung unserer Hausapotheke noch vollständig? Sind die Medikamente und Verbandmittel in einem einwandfreien Zustand? Oder sind einige Arzneimittel schon abgelaufen? Medikamente sollte man mindestens einmal im Jahr kontrollieren und gegebenenfalls auffüllen. Und auch bei der Lagerung und Entsorgung sollte man einiges beachten.
Grundausstattung eines Medizinschranks
Zur Grundausstattung eines Medizinschranks gehören rezeptfreie Mittel zur Behandlung von Fieber und Schmerzen, von Erkältungen (Halstabletten, Hustensaft, Nasenspray), sowie von Durchfall und Verstopfung. Außerdem braucht man eine Salbe zur Linderung von Verstauchungen und Zerrungen, ein Spray zu Desinfektion von Wunden sowie Mittel gegen Insektenstiche und Sonnenbrand. Und natürlich sollte man Pflaster und Verbandmittel (Kompressen und Mullbinden) sowie ein Fieberthermometer im Haus haben.
Umgang mit verschreibungspflichtigen Arzneien
Vom Arzt verschriebene Medikamente sollte man nur für die Dauer der akuten Behandlungsphase in der Hausapotheke lagern. Sie sollten unbedingt genau wie vom Arzt verordnet eingenommen und nicht vorzeitig abgesetzt werden, weil dadurch Erkrankungen verschleppt und (bei Antibiotika) resistente Keime entstehen können. Nach Abschluss der Behandlung sind verschreibungspflichtige Medikamente im Idealfall aufgebraucht. Eventuelle Reste dürfen nicht in den Hausmüll, sondern müssen gesondert entsorgt werden – dazu gleich unten mehr.
Medikamente richtig lagern
Medikamente sollte man grundsätzlich dunkel, kühl und trocken lagern, sie sollten also nicht am Fenster, auf dem Heizkörper oder am Waschbecken herumliegen. In den Kühlschrank müssen Arzneien in der Regel nicht – es sei denn, es ist ausdrücklich vermerkt (wie oft bei Antibiotika). Der klassische Medizinschrank ist also ein guter Aufbewahrungsort! Er sollte aber besser im Schlafzimmer hängen als im Bad, weil es dort häufig zu feucht ist. Wichtig ist, dass die Medikamente für Kinder unerreichbar, aber für Erwachsene leicht zugänglich sind.
Medikamente nicht zu lange aufheben
Arzneimittel, deren Haltbarkeitsdatum abgelaufen ist oder die länger als ein halbes Jahr angebrochen sind, sollte man wegwerfen. Flüssigkeiten und Salben sind besonders empfindlich, weil sie bei Kontakt mit der Luft leicht oxidieren und schnell verkeimen können. Vor allem Augentropfen und Nasensprays sollte man nach dem Ende der Behandlung entsorgen, weil man sich sonst daran wieder infizieren kann.
Medikamente richtig entsorgen
Medikamentenreste sollten nur über besondere Sammelstellen und nicht über den Hausmüll beseitigt werden, weil nur so gewährleistet ist, dass die darin enthaltenen Stoffe nicht in die Umwelt gelangen. Früher haben Apotheken alte Arzneimittel zurückgenommen, doch viele weigern sich inzwischen, um Kosten zu sparen. Glücklicherweise werden in unserer Stadt auch alte Medikamente beim Recyclinghof angenommen, aber nach meiner Meinung sollte es dafür eine einfachere Rückgabemöglichkeit geben.
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