Ist Bahnfahren nicht zu teuer?

Bekannte mit Auto fragen mich manchmal, ob Bahnfahren im Vergleich zum Auto nicht zu teurer ist? Meist beantworte ich das mit der Gegenfrage, ob das Autofahren nicht langsam zu teuer wird! Neben den immer weiter steigenden Benzinpreisen, muss man ja auch Anschaffung und Wertverlust, Pflege und Wartung sowie Steuern und Versicherung für ein Auto mitrechnen.

Preisbeispiel Auto – Bahn

Der ADAC hat ausgerechnet, dass alle diese Kosten bei einem normalen Mittelklassewagen rund 55 Cent pro Kilometer betragen. Eine einfache Fahrt von Hamburg nach München (also über eine Entfernung von etwa 800 Kilometer) kostet demnach mit dem Auto realistisch betrachtet 440,- Euro. Der Normalpreis die Bahn für diese Strecke beträgt knapp 130,- Euro – mit einer BahnCard 50 halbiert sich dieser Preis sogar noch (und es gibt sogar noch günstigere Sparpreise).

Auto auch im Nahverkehr teurer

Auch auf den kürzeren Strecken, zum Beispiel von Zuhause in den Betrieb oder ins Büro, fällt die Bilanz ähnlich aus. Die Zeitkarten für öffentliche Verkehrsmittel im Nahverkehr sind sogar noch günstiger als Bahnfahrkarten im Fernverkehr, weil man sie beliebig oft nutzen kann – also nicht nur auf dem Weg zur Arbeit, sondern auch abends für die Fahrt ins Kino. Die Vorteile des Autos gegenüber dem Bahnfahren liegen also nicht bei den Kosten, sondern eher bei Bequemlichkeit und Flexibilität.

BahnCard spart

Häufig werde ich auch gefragt, ob sich eine BahnCard überhaupt lohnt. Die BahnCard 50 kostet ja mittlerweile mehr als 200,- Euro, und diese Ausgabe muss man innerhalb der Laufzeit von zwölf Monaten erst einmal wieder herein bekommen. Aber das obige Rechenbeispiel der Fahrt von Hamburg nach München zeigt ja, dass sich eine BahnCard 50 schon nach zwei längeren Fahrten rechnet – und die machen wir im Jahr auf jeden Fall. Hinzu kommt, dass die zweite (Partner-)BahnCard für meine Frau nur den halben Preis kostet, sich die Kosten für uns zusammen also sogar noch schneller rechnen (Kinder unter 15 Jahre fahren ohnehin kostenlos).

BahnCard für Wenigfahrer

Für Menschen, die nur wenig Bahnfahren, könnte sich die BahnCard 25, die nur etwas mehr als 50,- Euro im Jahr kostet. Mit ihr spart man pro Fahrt immerhin 25 Prozent des normales Fahrpreises, aber der große Vorteil der BahnCard 25 ist, dass man sie mit den Sparpreisen der Bahn kombinieren kann. Wenn man seine Zugreise früh plant, kann man dadurch sogar deutlich mehr als die Hälfte des normalen Fahrpreises sparen.

BahnBonus als Extra

Ein weiterer Vorteil der BahnCard ist, dass man BahnBonus-Punkte sammeln kann – also gewissermaßen Vielfahrerpunkte. Man kann die Bonuspunkte für die verschiedensten Sachprämien einlösen, wir tauschen sie aber immer für eine Freifahrt ein. Die Punkte hierfür haben wir in der Regel nach zwei Jahren zusammen – und heute war es wieder einmal soweit und der entsprechende Gutschein in der Post. Unsere Weihnachtsreise zu den Großeltern wird in diesem Jahr also besonders günstig: Für die rund 900 Kilometer hin und zurück werden wir alle zusammen nur gut 70,- Euro bezahlen.

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Internetseite zu BahnCard und BahnBonus:
Deutsche Bahn AG: http://www.bahn.de/