Vielleicht kennen Sie noch das Lied aus der Werbung: „Wenn der Abfluss mal verstopft ist, ja was ist denn schon dabei, da nimmt man…“ – einen chemischen Rohrreiniger. Doch diese „Chemiekeulen“ haben nicht nur den Nachteil, dass sie mit dem Abwasser in die Umwelt gelangen und dort Tiere und Pflanzen vergiften. Die „Keulen“ können auch nach hinten losgehen und Nase und Augen des Anwenders treffen – Atemnot und Verätzungen sind dann die Folge.
Auch Fachleute warnen
Außerdem können Abflussreiniger neben strengen Chemiegeruch in Bad und Küche auch im Rohrsystem unangenehm werden. Sehr alte Rohrleitungen oder zu dünne Kunststoffrohre können nach wiederholten Chemieattacken bersten – die Folge sind teure Reparaturen. Fachleute aus dem Klempner- und Installateurhandwerk warnen deshalb vor chemischen Rohrreinigern und raten zu sanfteren Methoden.
Biologische Rohrreiniger
Es gibt nämlich neben chemischen auch biologische Abflussreiniger, die Verstopfungen mit Hilfe von Enzymen abbauen. Da sich Verstopfungen im Abfluss häufig aus Fetten und Eiweißen zusammensetzen, können diese mit Hilfe von Enzymen zerlegt werden. Diese Enzyme sind zwar für das Wasser unbedenklich, sie müssen aber deutlich länger einwirken. Diese Einwirkzeit kann bei biologischen Rohrreinigern mehrere Stunden oder sogar Tage dauern.
Pümpel, Pömpel, Plümper, Plömper, Plumper
Eine schnellere und zugleich umweltfreundliche Möglichkeit, um verstopfte Abflüsse wieder frei zu bekommen, ist eine Saugglocke. Man kennt dieses Werkzeug auch unter den Namen Pümpel, Pömpel, Plümper, Plömper und Plumper, was übrigens alles Verkleinerungsformen des Wortes Pumpe sind. Auch wir haben im Haushalt so eine rote Gummiglocke am Holzstab und damit gute Erfahrungen gemacht.
Anleitung für Saugglocken
Damit die Saugglocke richtig wirken kann, müssen zunächst neben dem Abfluss alle weiteren Öffnungen wie der Überlauf abgedichtet werden – am besten funktioniert das mit einem feuchten Waschlappen. Anschließend wird die Badewanne oder das Waschbecken mit Wasser gefüllt und die Gummiglocke fest auf den verstopften Ablauf gedrückt. Dabei sollte möglichst keine Luft unter der Saugglocke sein. Dann bewegt man den Holzstab der Saugglocke mehrfach schnell auf und ab. Der hydraulische Druck und Sog, die dadurch unter der Gummiglocke und im Abflussrohr verursacht werden, reichen meist aus, um im Rohr festsitzende Teile zu lösen.
Vorbeugen vermeidet Verstopfungen
Bei hartnäckigeren Verstopfungen kann man dem Abflussrohr auch mit einer langstieligen Drahtbürste zu Leibe rücken oder mit einer Reinigungsspirale. Dabei wird mit Hilfe eines langen Drahtes ein spiralförmiger Haken in das Rohr hineingeführt und dann so lange gedreht, bis sich die Verstopfung gelöst hat. Am besten ist es aber, wenn man Verstopfungen im Abfluss gleich vorbeugt. Wir haben deshalb im Abfluss von Badewanne und Dusche sogenannte Haar- oder Abflusssiebe, damit die Verstopfungen gar nicht erst entstehen.
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