Bierkisten schleppen ist nicht schön, deshalb herrscht an den Getränkemärkten vor allem am Samstagvormittag immer ein riesiges Gedränge an Autofahrern, die Bierkisten zu ihrem Fahrzeug schleppen. Und alle sind der Meinung, dass sie ohne Auto nicht Bier holen könnten, weil sie dann ja Bierkisten schleppen müssten. Die Autos werden übrigens nur selten voll geladen – ein, zwei, höchstens drei Kisten werden da in den Kofferraum gewuchtet.
Transportieren ohne zu tragen
Ich schleppe und wuchte gar nicht, denn im Getränkemarkt rolle ich mit meiner Transportkarre direkt zu den Kisten, damit nach Hause und dort direkt in den Abstellraum. Auf diese Weise kann ich ohne besondere Anstrengung ein, zwei, höchstens drei Kisten auf einmal transportieren. In meinem Ehrgeiz habe ich sogar schon vier geschafft (fünf wären bestimmt auch möglich), aber das wurde dann wackelig und mache ich nicht wieder!
Über 1.300 Brauereien
Diese Form des Bierholens klappt natürlich nur, weil wir einen Getränkemarkt in der Nähe haben, und für die zehn Minuten Fußweg brauche ich kein Auto. Der Markt würde mir das Bier übrigens gegen Aufpreis auch nach Hause bringen – vielleicht komme ich darauf zurück, wenn mich meine Kräfte verlassen. Wie in Getränkemärkten üblich, ist das Angebot der Biersorten fast unüberschaubar. In Deutschland gibt es mehr als 1.300 aktive Brauereien.
Bier aus der Region
Mein Getränkemarkt hat offenbar den Ehrgeiz, möglichst viele dieser Biersorten anzubieten. Ich könnte dort zum Beispiel auch die herben Pilssorten aus Norddeutschland bekommen, die ich so sehr schätze. Aber mir ist der Transportweg von der Brauerei zum Getränkemarkt zu weit, sodass ich erst einmal alle verfügbaren Biersorten meiner Region durchprobiert habe. Da waren nach meinem Geschmack einige Fehlgriffe darunter. Letztlich habe ich aber eine Marke gefunden, die mir schmeckt und bei der ich bleibe.
Wein von hier!
Es wäre doch schade, wenn diese wunderbare Vielfalt regionaler Biersorten in Deutschland verschwinden würden, nur weil jeder die paar Biere aus der Fernsehwerbung trinkt. Was für Bier gilt, gilt auch für Wein. Ich bin zwar kein Weintrinker, aber wenn ich mal einen Schoppen schlürfe, dann muss er aus der Region sein. Wenn Feinschmecker auf Weine aus Südeuropa schwören, kann ich das ja noch verstehen. Aber warum muss ein Wein aus Kalifornien, Chile oder Südafrika kommen, damit er schmeckt?
Wasser von hier!
Am perversesten finde ich es aber, Wasser aus Südfrankreich oder Italien heranfahren zu lassen. Überall in Deutschland gibt es örtliche Mineralbrunnen, mit Wässern in allen Geschmacksrichtungen und Kohlensäuregehalten. Die Auswahl ist riesig, die Transportwege sind kurz und die Preise sind günstig. Und übrigens: Auch aus jedem normalen Wasserhahn kommt einwandfreies Trinkwasser.
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