Waschen Sie neu gekaufte Wäsche auch immer erst, bevor Sie die das erste Mal tragen? Wenn es sich nicht gerade um Bio-Textilien handelt, ist das auch dringend notwendig. Denn bei der Herstellung und Veredelung von Textilien werden häufig giftige Chemikalien und Schwermetalle eingesetzt. Die können nicht nur für die Verbraucher gefährlich werden, sondern auch für die Textilarbeiter in den Produktionsländern.
Textilherstellung in China
In Deutschland gibt es kaum noch Textilfabriken, weil die Umweltauflagen hierzulande sehr streng sind. In anderen Staaten wie China ist das nicht so, denn dort werden beim Färben, Bleichen und Bedrucken von Textilien gesundheitsschädigende Stoffe eingesetzt. Dies hat dazu beigetragen, dass mittlerweile rund 70 Prozent aller chinesischen Flüsse und Seen mit Chemikalien vergiftet sind. Das ist nicht nur eine Bedrohung für Mensch und Umwelt in China, über die Textilien kommen die Giftstoffe auch zu uns.
China geht auch uns an
Jetzt hat sich Greenpeace dieses Problems angenommen – mit ihrer „DetoX“-Kampagne will die Umweltschutz-Organisation nicht nur unsere Kleidung entgiften, sondern auch die chinesischen Gewässer. Das „X“ im Logo der „DetoX“-Kampagne ist das chinesische Zeichen für Wasser. Greenpeace hat in China eigene Recherchen unternommen und die Ergebnisse in der Studie „Schmutzige Wäsche“ veröffentlicht. Es gibt eine klare Verbindung zwischen chinesischen Textilfabriken, die Flüsse und Seen verschmutzen, und bekannten Kleidermarken, deren Produkte auch bei uns landen.
Greenpeace setzt bei den Abnehmern an
Auch namhafte westliche Bekleidungsunternehmen und Sportartikelanbieter lassen ihre Kleidung in China produzieren. Greenpeace hat deshalb in seiner „DetoX“-Kampagne gleich mehrere namhafte Sportartikelanbieter aufgefordert, ihre Textillieferanten zu einer umweltfreundlichen Produktion zu bewegen. Wer, wenn nicht Greenpeace, könnte es mit mehreren internationalen Bekleidungskonzernen gleichzeitig aufnehmen.
Kampagne auf drei Kontinenten
Das bemerkenswerte an der Kampagne ist, dass es nicht nur in Amerika und Europa medienwirksame Aktionen gab, sondern auch in China. Und der Erfolg war durchschlagend: Inzwischen sind die wichtigsten Unternehmen auf die Forderungen von Greenpeace eingegangen und haben sich verpflichtet, bis 2020 auf gefährliche Chemikalien in der Produktion zu verzichten. Damit ist die Textilbranche nicht mit einem Schlag grün geworden. Es gibt jetzt aber namhafte Vorreiter für chemiefreie Textilien – und das erhöht der Druck auf den Rest der Branche.
Lesen Sie dazu mehr: Grüne Mode
Internet-Seiten zur „DetoX“-Kampagne:
Greenpeace e.V.: http://www.greenpeace.de/
Studie „Schmutzige Wäsche“: http://gruppen.greenpeace.de/