Radioaktivität im Revier

In dieser Woche wurde in Deutschland zum ersten Mal radioaktives Jod in der Luft gemessen, das von der Atomkatastrophe in Fukushima stammt. Nach Einschätzung von Fachleuten ist die Radioaktivität aber so gering, dass sie für Menschen hier gesundheitlich unbedenklich ist. Die Verdünnung ist bei einer Entfernung von mehr als 8.000 Kilometern sehr groß.

Ortsdosisleistung (ODL)

Das Bundesamt für Strahlenschutz betreibt bundesweit rund 1.800 Messstationen, mit denen es die Radioaktivität in Deutschland überwacht. An den Stationen wird die sogenannte Ortsdosisleistung (ODL) gemessen. Der natürliche Wert für radioaktive Strahlung in Deutschland liegt durchschnittlich bei etwa 0,08 Mikrosievert pro Stunde. In weiten Teilen vor allem Norddeutschlands liegt er sogar darunter. In Teilen von Baden-Württemberg, Bayern und Thüringen werden aber auch bis zu 0,2 Mikrosievert pro Stunde erreicht.

Tschernobyl bis heute messbar

Nach der Atomkatastrophe von Tschernobyl im Jahr 1986 waren die Strahlenwerte in Deutschland deutlich angestiegen. Noch heute liegt der Anteil der Ortsdosisleistung, der auf Tschernobyl zurückzuführen ist bei rund 0,001 Mikrosievert pro Stunde. In einigen Teilen Bayerns, die von radioaktivem Niederschlag aus Tschernobyl besonders betroffen waren, werden sogar noch Werte von bis zu 0,02 Mikrosievert pro Stunde erreicht. Doch selbst diese Werte hatten auf die Gesundheit der Bevölkerung keinen messbaren Einfluss.

Erhöhte Radioaktivität in Pilzen und Wild

Seit der Atomkatastrophe von Tschernobyl sind in Pilzen und Wildfleisch aus bestimmten Revieren Bayerns erhöhte radioaktive Werte nachweisbar, die auf radioaktiven Niederschlag zurückzuführen sind. Das hängt damit zusammen, dass sich radioaktive Stoffe generell in Pilzen verstärkt ansammeln – und auch in Wildschweinen und Rehwild, weil diese am Ende der Nahrungskette stehen. Doch auch diese Werte sind so gering, dass sie keine Gesundheitsgefahr sind.

Fukushima ist nicht Tschernobyl

Wir essen sowieso nur wenig Pilze und Wildfleisch, aber Tschernobyl und Fukushima wären für uns kein Grund, darauf zu verzichten. Was die Belastung mit radioaktiven Stoffen angeht ist die Atomkatastrophe von Fukushima ohnehin nicht mit der von Tschernobyl vergleichbar. Die Ortsdosisleistung der Messstationen des Bundesamts für Strahlenschutz hat sich nach Fukushima nicht nachweisbar erhöht.

Lesen Sie dazu mehr: Fukushima als Fanal

Internet-Seite mit Daten zur Ortsdosisleistung (ODL-Info):
Bundesamt für Strahlenschutz: http://odlinfo.bfs.de/