Die meisten Menschen benutzen zur Körperpflege beim Baden oder Duschen ein Duschgel oder eine Waschlotion. Das klassische Stück Seife hat dagegen weitgehend ausgedient. Dabei ist Seife meist verträglicher für Haut und Umwelt als die flüssigen Konkurrenten und zudem auch weitaus preiswerter.
Fettlösende Wirkung
Seife wird in der Regel aus pflanzlichen oder tierischen Fetten hergestellt und gehört zu den (anionischen) Tensiden. Tenside und somit auch Seifen bestehen aus einem wasserabweisenden und einem wasseranziehenden Molekülteil. Diese Eigenheit ist der Grund für ihre reinigende Wirkung: Seifen und andere Tenside sind nämlich in der Lage, fetthaltigen Schmutz (beispielsweise von der Haut) zu lösen, sodass er dann mit dem Waschwasser weggespült werden kann. Die handelsüblichen Körperseifen, die auch Fein- oder Toilettenseifen genannt werden, enthalten neben Tensiden meist nur noch Duft- und Farbstoffe.
Allergien, Hautreizungen und Umweltbelastungen
Auch Duschgels und Waschlotionen enthalten Tenside – und neben viel Wasser noch andere, teils problematische Inhaltsstoffe. So findet man darin unter anderem Antioxidantien und Feuchtigkeitsspender, Konservierungs-, Rückfettungs- und Verdickungsmittel sowie Säuren, um den gewünschten PH-Wert zu erreichen. Diese Chemikalien können Allergien und Hautreizungen auslösen. Sie gelangen über das Abwasser trotz Kläranlagen in Flüsse und Seen und belasten die Umwelt.
Seife ist leicht alkalisch
Duschgels und Waschlotionen werden oft damit angepriesen, dass sie hautverträglicher als Seifen seien, weil sie mit Hilfe von Säuren künstlich an den PH-Wert der menschlichen Haut angepassten würden. Tatsächlich sind Seifen leicht alkalisch, wodurch sie den natürlichen Fettfilm und Säuremantel der Haut etwas angreifen. Diese geringe Reizung wird aber von gesunder Haut schon kurz nach dem Baden oder Duschen wieder problemlos ausgeglichen. Nur besonders empfindliche Haut kann bei zu häufigem Waschen rau oder rissig werden, aber das ist auch bei Gels und Lotionen möglich.
Inhaltsstoffe und Verpackung
Ich habe die Erfahrung gemacht, je kürzer die Liste der Inhaltsstoffe ist, umso besser vertrage ich ein Produkt. Deshalb benutze ich schon seit Jahren beim Duschen ganz normale Feinseife, die man auch zum Händewaschen verwenden könnte. Seife ist in der Regel nicht nur hautverträglicher, sondern auch umweltschonender als Duschgels und Waschlotionen. Das liegt nicht nur an den Inhaltsstoffen, die bei Seife biologisch gut abbaubar sind, sondern auch an der Verpackung. Die besteht bei Seifen nämlich meist nur aus etwas Papier und Pappe, während ihre flüssigen Konkurrenten vorwiegend in Plastik stecken.
Sparsam in Preis und Verbrauch
Hinzu kommt, dass ein Stück Seife normalerweise wesentlich preisgünstiger als Duschgels und Waschlotionen ist. Darüber hinaus hält ein Seifenstück meist auch viel länger, weil es erst nach Monaten verbraucht ist. Doch egal, ob man Seife oder Duschgels bevorzugt: Wenn man nicht allzu sehr verdreckt und verschwitzt ist, reicht es häufig auch, wenn man seinen Körper ganz ohne Reinigungsmittel einfach nur mit Wasser abduscht.
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