Gleich eines vorweg: Waschmittel belasten die Umwelt immer, aber man kann viel tun, um Wäsche möglichst umweltschonend zu reinigen. Denn die Bleichmittel, Seifen und Tenside in den Waschmitteln belasten als Abwasser unsere Bäche, Flüsse und Seen. Doch Umweltschutz fängt nicht erst beim Waschmittel an, sondern schon beim Beladen und Einstellen der Waschmaschine. Die meisten Menschen packen nämlich zu wenig Wäsche in ihre Maschine und waschen die Kleidung zu heiß.
Zu leer und zu heiß
Eine Untersuchung des Öko-Instituts in Freiburg hat ermittelt, dass Verbraucher ihre Waschmaschinen im Schnitt mit nicht einmal drei Kilogramm Kleidung beladen, obwohl eine normale Waschmaschine vier bis fünf Kilogramm fasst. Außerdem waschen viele Menschen ihre Kleidungsstücke immer noch bei 60 oder 90 Grad, obgleich normalerweise 30 oder 40 Grad ausreichen. (Modernen Maschinen genügen sogar 20 Grad.) Durch zu leere oder zu heiß eingestellt Waschmaschinen werden viel Energie und Wasser verschwendet. Übrigens: Auch eine Vorwäsche ist überflüssig!
Enthärter spart Waschmittel
Doch nun zum Waschmittel! Um dieses richtig dosieren zu können, sollten Sie sich zunächst beim örtlichen Wasserwerk nach dem Härtegrad des Wassers erkundigen! Denn je härter das Wasser ist, umso mehr Enthärter muss zugesetzt werden, damit die waschaktiven Substanzen wirksam werden können. Wir haben Zuhause sehr hartes Wasser mit Härtegrad 3. Trotzdem können wir weniger Waschmittel wie bei Härtegrad 1 einfüllen, weil wir einen Enthärter gesondert zusetzen. Dadurch setzen wir nur so viel Waschmittel wie nötig ein – das schont nicht nur die Umwelt, sondern auch unseren Geldbeutel.
Weniger ist mehr
Neben dem Härtegrad des Wassers ist bei der Dosierung des Waschmittels natürlich auch der Verschmutzungsgrad der Wäsche wichtig. Viele dosieren das Waschmittel nach dem Motto „Viel hilft viel!“. Einmal habe ich sogar beobachtet, wie eine ältere Frau nicht nur reichlich Waschpulver in den Einfüllschacht tat, sondern auch noch eine randvolle „Umweltkugel“ mit Flüssigwaschmittel direkt in die Trommel. Eine solche Überdosierung schadet nicht nur der Umwelt, sondern auch der Wäsche, weil sich überschüssiges Waschmittel in der Kleidung ablagert.
Gut abbaubare Rohstoffe
Neben der Dosierung von Waschmitteln können Sie auch viel für die Umwelt tun, indem Sie auf die Inhaltsstoffe achten. So sollten Sie auf Waschmittel mit überflüssigen Zusatzstoffen (wie Farb-, Duft- oder Konservierungsstoffe) möglichst verzichten. Außerdem sollten Sie Waschmittel bevorzugen, die leicht abbaubare Substanzen enthalten. So gibt es inzwischen auch Waschmittel mit Tensiden aus natürlichen Rohstoffen (wie Kokos- oder Zuckertenside), die gut abbaubar sind und sehr ergiebig.
Waschmittel im Baukasten
Früher haben wir meist mit einem Baukastenwaschmittel gewaschen. Das kann man sich, wie der Name schon sagt, wie ein Baukasten je nach Bedarf selbst zusammensetzen. Es besteht vor allem aus einem umweltschonenden Basiswaschmittel, dem man nur bei hartem Wasser einen Enthärter und nur bei Weißwäsche ein Bleichmittel hinzufügen muss. Doch Baukastenwaschmittel sind seit einigen Jahren immer schwerer zu bekommen, weil die meisten Kunden offenbar bequemere Produkte bevorzugen. Wir behelfen uns, indem wir starke Flecken mit Gallseife vorbehandeln und ein einfaches Buntwaschmittel wie bei Härtegrad 1 dosieren und dann Enthärter hinzugeben.
Lesen Sie dazu mehr:
Tipps zum Wassersparen, Tipps zum Energiesparen
Internet-Seite zu ökologischem Waschen:
Thomas Emden-Weinert: http://oekologisch-waschen.info