Als ich im Herbst 2008 mit meiner Familie in eine andere Stadt zog, war eine der wichtigsten Fragen, wie wir uns an unserem neuen Wohnort fortbewegen werden. In unserer bisherigen Stadt waren wir dank guter öffentlicher Verkehrsmittel mit Bahn und Bus ganz ohne ein eigenes Auto ausgekommen. Wird das hier auch möglich sein?
Gute Anbindung ist wichtig
Bei der Suche nach einer neuen Wohnung waren daher die Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel, die Einkaufsmöglichkeiten am Ort sowie die Erreichbarkeit von Kindergarten und Schule wichtige Gesichtspunkte. Wir fanden tatsächlich eine schöne, bezahlbare Wohnung, auf die diese genannten Gesichtspunkte gut passen. Und in unserer Zeit des Neubeginns hatte die Entscheidung für diese Wohnung auch Auswirkungen auf die Umweltfreundlichkeit unseres Haushalts. Wir beschlossen nämlich, es vorerst weiter ohne eigenes Auto zu versuchen.
Pendler mit Bahn und Bus
Ich habe es ausprobiert: Mit dem Fahrrad brauche ich zur Arbeit rund 45 Minuten – und die Fahrradstrecke ist nicht schön und auch nicht ungefährlich. Deshalb fahre ich meistens mit Bahn und Bus zur Arbeit, zumal ich auch so von Tür zu Tür etwa 45 Minuten brauche. Ich habe mir ab diesem Monat eine Jahreskarte für die öffentlichen Verkehrsmittel hier zugelegt. Sie kostet zurzeit unter 650,- Euro, worin auch ein ordentlicher Rabatt enthalten ist. Ich zahle nämlich für die Jahreskarte den Preis von zehn Monatskarten, kann damit aber zwölf Monate fahren.
Unschlagbar preiswert
Hinzu kommt, dass die Monatskarte übertragbar ist (das heißt meine Frau oder Freunde können sie ebenfalls nutzen), und dass man abends und am Wochenende kostenlos jemanden mitnehmen kann. Verglichen mit einem Auto sind Bahn und Bus auf meinem Weg zur Arbeit unschlagbar preiswert, denn für 650,- Euro im Jahr könnten wir ein Auto nicht unterhalten – geschweige denn überhaupt eines kaufen.
Zeit für mich
Ein weiterer Vorteil der alltäglichen Fahrt mit Bahn und Bus ist die Zeit, die ich für mich habe. Ich nutze sie vor allem, um Bücher oder Zeitschriften zu lesen. Vor allem nach der Arbeit hilft mir die Fahrt ohne Verpflichtungen, um nach einem anstrengenden Tag für eine Weile abzuschalten. Je nach Müdigkeit lese ich wieder oder schaue auch einfach nur aus dem Fenster. Zuhause angekommen bin ich wieder fit für die Familie. Mit einer nervigen Autofahrt durch den abendlichen Berufsverkehr wäre ich das vermutlich nicht.
Und was macht Ihr, wenn…?
Zur Arbeit fahre ich also mit Bahn und Bus. Unsere täglichen Einkäufe können wir zu Fuß oder mit dem Fahrrad erledigen. „Und was macht Ihr, wenn Ihr doch mal ein Auto braucht?„, fragen uns gelegentlich Bekannte oder Freunde. Manchmal möchte man ja vielleicht irgendwo hin, wo öffentliche Verkehrsmittel nicht oder selten fahren. Oder man muss etwas Schweres transportieren. Dann nehmen wir eines der vielen Autos, die uns zur Verfügung stehen.
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