Was ist virtuelles Wasser?

Wir verbrauchen Wasser nicht nur, wenn wir unsere Hände oder Wäsche waschen. Wir haben auch einen indirekten Wasserverbrauch, der davon abhängt, welche Lebensmittel wir essen oder welche Produkte wir kaufen. Denn auch bei der Produktion von Nahrungsmitteln und anderen Produkten wird Wasser benötigt. Dies nennt man auch den versteckten Wasserverbrauch oder “virtuelles Wasser”.

Fleisch braucht viel Wasser

So sind beispielsweise zur Herstellung von einem Kilogramm Kartoffeln im Durchschnitt rund 250 Liter Wasser notwendig, für ein Kilo Reis aber rund 3.400 Liter. Die Produktion von einem Kilogramm Hühnerfleisch benötigt knapp 4.000 Liter Wasser, ein Kilogramm Schweinefleisch fast 5.000 Liter und ein Kilogramm Rindfleisch sogar mehr als 15.000 Liter. Dabei wird nicht natürlich nicht nur das Trinkwasser der Tiere erfasst, sondern auch das Wasser, das zur Erzeugung ihres Tierfutters nötig ist.

Auch Autos trinken Wasser

Auch die Produktion von Kleidung und Industriegütern verschlingt große Mengen Wasser. So fallen bei der Herstellung einer Baumwoll-Jeans bis zu 11.000 Liter Wasser an. Ein Computer benötigt etwa 20.000 Liter, ein Auto verbraucht rund 400.000 Liter Wasser – ohne einen Meter gefahren zu sein. Weitere Beispiele können Sie auf der Internetseite der Vereinigung Deutscher Gewässerschutz nachlesen – den Link dahin finden Sie am Ende dieses Artikels.

Unterschiedliche Bilanzen

Es liegt auf der Hand, dass selbst ähnliche Güter je nach Art und Herkunft beim virtuellen Wasser eine sehr unterschiedliche Bilanz haben. Zur Produktion eines Kleinwagens wird weniger Wasser benötigt als für die Herstellung einer Limousine. Tomaten aus Deutschland brauchen weniger virtuelles Wasser als solche aus Südspanien – schon allein wegen der kürzeren Transportwege.

Grünes, blaues und graues Wasser

Das Beispiel mit den Tomaten zeigt, das man virtuelles Wasser im Bereich der Landwirtschaft unterschiedlich bewerten muss. Man unterscheidet zwischen „grünem“, „blauen“ und „grauem“ virtuellem Wasser. Das „grüne“ virtuelle Wasser belastet die Umwelt vergleichsweise wenig, weil es sich hierbei nur um natürliche Niederschläge und Bodenfeuchtigkeit handelt. Das „blaue“ Wasser stammt aus künstlicher Bewässerung. Beim „grauen“ Wasser wird auch der Wasserverbrauch berücksichtigt, der durch Herstellung und Einsatz von Düngern und Pflanzenschutzmitteln anfällt.

Intensive Landwirtschaft ist blau-grau

Konventionelle Tomaten aus südlichen Ländern, die bewässert sowie gedüngt und besprüht werden, haben also eine doppelt schlechtere Wasserbilanz als Bio-Tomaten aus der Nachbarschaft. Zum einen verbrauchen sie in der Regel mehr virtuelles Wasser. Und zum anderen benötigen sie auch mehr „blaues“ und „graues“ virtuelles Wasser.

Lesen Sie dazu mehr: Tipps zum Wassersparen

Lesen Sie dazu mehr bei der Vereinigung Deutscher Gewässerschutz:
http://virtuelles-wasser.de/

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Ernährung (Bevorzugen Sie Lebensmittel aus Ihrer Region!)
Produkte (Kaufen Sie Güter mit wenig virtuellem Wasserverbrauch!)