In diesen Wochen beginnt nach den Sommerferien wieder die Schule. Unsere Söhne gehen schon seit Jahren zu Fuß zur Schule und brauchen dafür gut zehn Minuten. Sie verstehen gar nicht, dass einige ihrer Mitschüler täglich mit dem Auto zur Schule chauffiert werden, obwohl sie keinen weiteren Weg haben. Die Schulleitung hat nämlich ausdrücklich an alle Eltern appelliert, ihre Kinder nicht mit dem Auto zur Schule zu bringen.
Gefährliche Mama- und Papa-Taxis
Vor der Schule und in den umliegenden Straßen kann man fast jeden Morgen beobachten, wie gefährlich Mama- und Papa-Taxis sind. Vor der Schule werden beim Aussteigen Gehwege und Zebrastreifen blockiert. In den engen Wohnstraßen rundum müssen sich Fußgänger und Radfahrer durch die sich stauenden Autos schlängeln. Eltern, die ihre eigenen Kinder mit dem Auto sicher zur Schule bringen wollen, gefährden damit andere Kinder, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad kommen.
Orientierung und Selbstständigkeit
Der zusätzliche Autoverkehr rund um die Schulen gefährdet Fußgänger und Radfahrer, außerdem führt er unnötig zu Abgasen, Lärm und Staus. Pädagogen und Verkehrsexperten empfehlen aber auch aus weiteren Gründen, Kinder nicht mit dem Auto zur Schule bringen. Kinder lernen nämlich mit dem Schulweg auch, sich allein im öffentlichen Raum zurechtzufinden und selbstständiger zu werden. Kinder, die täglich mit dem Auto zur Schule gefahren werden, haben demnach einen schlechteren Orientierungssinn und sind allgemein unselbstständiger.
Umweltfreundlich und sicher
Wenn Kinder zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit Bus und Bahn ihren Schulweg zurücklegen, sind sie umweltfreundlicher unterwegs, als mit dem Auto. Damit sie auch sicher unterwegs sind, sollten Eltern einiges beachten. So sollte schon vor der Einschulung mit den Kindern der Schulweg geübt werden. Außerdem kann man seine Kinder in den ersten (dunklen Winter-)Monaten auf dem Hinweg zur Schule begleiten. Wenn möglich, sollten sich Nachbarskinder zu Gruppen zusammenschließen – dann können sich die Eltern bei der Begleitung abwechseln.
Zu Fuß zur Schule
Damit auf dem Weg zur Schule nicht gehetzt werden muss, sollten die Ranzen schon am Vorabend gepackt werden und die Kinder morgens rechtzeitig Zuhause losgehen. Der Schulweg sollte mit den Kindern so eingeübt werden, dass sie Straßen möglichst nur an Stellen mit Ampel, Zebrastreifen oder Schülerlotsen überqueren. Dafür sollte man auch einen Umweg in Kauf nehmen. Wie man eine Straße sicher überquert, sollte vorher besonders geübt werden. Helle Kleidung mit fluoreszierenden und reflektierenden Flächen (die übrigens auch am Schulranzen nicht fehlen dürfen) schafft zusätzliche Sicherheit.
Mit dem Rad zur Schule
Kinder haben ein geringeres Bewusstsein für Gefahren als Erwachsene und können auch die Entfernung und Geschwindigkeit von Autos noch nicht richtig einschätzen. Deshalb sollten sie auch erst dann mit dem Rad zur Schule fahren, wenn sie etwa acht Jahre alt sind und ihr Fahrrad sicher beherrschen. Auch hier gilt, dass der Schulweg eingeübt und sicherere Strecken (trotz Umweg) bevorzugt werden sollten. Außerdem müssen die Eltern regelmäßig überprüfen, ob am Fahrrad die Bremsen funktionieren, alle vorgeschriebenen Reflektoren heil sind und ob es auch ansonsten verkehrssicher ist.
Mit Bus und Bahn zur Schule
Eltern sollten mit ihren Kindern auch den Schulweg mit Bus und Bahn vorher üben und sie die ersten Male begleiten. Und auch hier ist es wichtig, dass die Kinder morgens rechtzeitig Zuhause losgehen, damit sie pünktlich an der Haltestelle sind. Schulkinder sollten von ihren Eltern unbedingt erklärt bekommen, warum sie an der Haltestelle sowie beim Ein- und Aussteigen nicht drängeln oder schubsen dürfen. Im Bus oder in der Bahn sollten sie sich möglichst hinsetzen – oder wenn kein Platz mehr frei ist, sich beim Stehen gut festhalten.
Lesen Sie dazu mehr: Gibt es umweltfreundliche Schulranzen?
Internet-Seiten über Sicherheit auf dem Schulweg:
Gib acht im Verkehr: www.gib-acht-im-verkehr.de
ADAC-Schulwegratgeber: www.adac.de