Heute ist wieder mal der bundesweite Aktionstag „Mobil ohne Auto“, der jeweils am dritten Sonntag im Juni veranstaltet wird. Aktivitäten gibt es fast überall in Deutschland, aber die Schwerpunkte liegen im Großraum Hamburg und interessanterweise im Autoland Baden-Württemberg. Ausgerechnet das Bundesland von Mercedes und Porsche hat mit jährlich rund 250.000 Menschen die meisten Teilnehmer.
Mehr Volksfest als Protest
Ich beobachte das autofreie Treiben immer mit einem gewissen Staunen. Leute, die meist sonst nicht vom Auto lassen können, schwingen sich mit Begeisterung aufs Fahrrad oder schnallen sich die Rollschuhe an und lassen die Sau raus. Die Veranstaltungen gleichen eher fröhlichen Volksfesten als verkehrspolitischen Protesten Ganze Landes- und Bundesstraßen werden für einen Sonntag gesperrt – und man Montag drauf wird wieder Auto gefahren, wie zuvor!
Mobil ohne Auto geht öfter
Wir haben ja entschieden, es auch nach unserem Umzug in eine andere Stadt weiterhin ohne eigenes Auto zu versuchen. Bislang kommen wir zu Fuß und mit Fahrrad, mit Bahn und Bus oder gelegentlich auch mal mit einem Fahrzeug vom Carsharing gut zurecht. Wir sind das ganze Jahr mobil ohne Auto. Deshalb halte auch ich es für sinnvoll, für Alternativen zum Autofahren zu werben. Aber ist der Aktionstag der richtige Weg?
Werbung für Alternativen zum Autofahren
Erfreulicherweise werden am Aktionstag „Mobil ohne Auto“ nicht nur Straßen für Radfahrer und Inlineskater gesperrt, um dann darauf Feste zu feiern. Die Betreiber öffentlicher Verkehrsmittel nutzen den Tag auch, um mit günstigen Tagestickets oder sogar Freifahrten für sich zu werben. Eisenbahn- und Straßenbahn-Sonderfahrten mit historischen Fahrzeugen sind große Publikumsmagneten. Es gibt also gute Möglichkeiten, selbst bei eingefleischten Autofahrern für Busse und Bahnen zu werben.
Sauberkeit, Service und Sicherheit verbessern
Doch das allein reicht nach meiner Meinung nicht aus! Für die Alternativen zum Autofahren muss nicht nur geworben werden, sie müssen auch tatsächlich attraktiver werden. Damit meine ich nicht nur bessere Verbindungen und größere Pünktlichkeit bei öffentlichen Verkehrsmitteln, sondern auch Sauberkeit, Service und Sicherheit.
Lesen Sie dazu mehr: Carsharing: Autos teilen, statt besitzen
Internet-Seiten von Organisationen gegen Autoverkehr:
Mobil ohne Auto: http://www.mobilohneauto.de/
autofrei leben! e.V.: http://www.autofrei.de/